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Wer ist besonders anfällig für (politische) Desinformation? Beweise aus Flandern, Belgien – Zusammenfassung von D3.2.1

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EDMO BELUX ist das belgische und luxemburgische Zentrum für Forschung über digitale Medien und Desinformation (EDMO BELUX). Es bringt ein erfahrenes und umfangreiches Netz von Faktenprüfern, Medien, Desinformationsanalysten, Organisationen für Medienkompetenz und Wissenschaftlern zusammen, um aufkommende schädliche Desinformationskampagnen aufzuspüren, zu analysieren und aufzudecken. Durch Schnellwarnungen im Netzwerk erreichen Faktenüberprüfungen und investigative Berichterstattung die ersten Adressaten von Desinformationen (Medien, Zivilgesellschaft, Regierung), um die Auswirkungen von Desinformationskampagnen zu minimieren. Darüber hinaus weckt EDMO BELUX durch Kampagnen zur Medienkompetenz das Bewusstsein der Bürger und Medien für die Bekämpfung von Desinformationen und stärkt ihre Handlungsfähigkeit. Letztendlich bindet das Zentrum die Desinformationsüberwachung, -analyse und -sensibilisierung in einen multidisziplinären Forschungsrahmen über die Auswirkungen von Desinformationen und Plattformreaktionen auf demokratische Prozesse ein.

Bei EDMO BELUX, zielt die Forschungskomponente des Zentrums darauf ab, die Auswirkungen von Desinformationen und die Reaktion auf Desinformationen zu bewerten.

Welche Bürger sind am empfänglichsten für online verbreitete Desinformationen? In diesem Bericht untersuchen wir die Muster der Anfälligkeit für Desinformationen unter Bürgern aus Flandern, der größten Region Belgiens. Zunächst gehen wir der Frage nach, inwieweit die soziodemografischen Merkmale und soziopolitischen Einstellungen der Bürger dazu beitragen, zu verstehen, welche Bürger mehr (oder weniger) geneigt sind, falschen Behauptungen zu glauben. Zweitens konzentrieren wir uns auf die Auswirkungen von Online-Desinformationen: Inwieweit führt die Online-Desinformation dazu, dass die Bürger diesen falschen Behauptungen zunehmend Glauben schenken? Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass vor allem Bürger, die ihre Informationen über Online-Kanäle wie z.B. Nachrichtendienste beziehen, tendenziell stärker mit Desinformationen konfrontiert sind und diesen mehr Glauben schenken. Außerdem neigen jüngere Bürger dazu, Desinformationen mehr Glaubwürdigkeit beizumessen, ebenso wie Bürger, die sich selbst auf der rechten Seite des politischen Spektrums positionieren. Wir finden auch deutliche Hinweise darauf, dass Bürger, die an allgemeine Verschwörungstheorien glauben, eine hohe Neigung haben, auch auf spezielle Desinformationskampagnen hereinzufallen. Darüber hinaus zeigen unsere Experimente, dass der Glaube der Bürger an die Desinformationen zunimmt, wenn sie mit Nachrichten in sozialen Medien konfrontiert werden, die Desinformationen enthalten, und das ist besorgniserregend. Wir zeigen auch, dass die von Social-Media-Plattformen implementierten Warnmeldungen die Auswirkungen von Desinformationskampagnen nur teilweise abschwächen.

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