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Erfundene Zutaten für Hamburger von McDonald’s

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Author(s): dpa

In einem Facebook-Post wird behauptet, das US-Bundeskriminalamt FBI habe «die sterblichen Überreste von Menschen bei einem Fleischlieferanten von McDonald’s» entdeckt. «Die Wahrheit kommt im Fernsehen ans Licht», heißt es dort. Und: «Sogar die kriminellen Medien veröffentlichen jetzt die Wahrheit…..» Der Post verlinkt zu einem Video des US-Senders ABC, in dem angeblich über den Fund von Leichenteilen bei einem Lieferanten von McDonald‘s berichtet wird.BewertungDie Behauptung ist falsch. Der Fernsehbericht hat mit McDonald‘s nichts zu tun. Behauptungen über die Verwendung von menschlichem Fleisch bei McDonald‘s sind völlig aus der Luft gegriffen. Fakten Die Behauptung, bei McDonald‘s werde auch Menschenfleisch in den Hamburgern serviert, ist in den vergangenen Jahren immer wieder aufgestellt und energisch dementiert worden. Sie hat ihren Ursprung allem Anschein nach in einem Artikel der Satire-Webseite Huzlers vom März 2014. Da der Artikel wieder gelöscht wurde, existiert lediglich eine archivierte Version des damaligen Posts. Die Webseite beschrieb sich damals selbst folgendermaßen: «Huzlers.com ist eine Kombination aus echten schockierenden Nachrichten und Satire-Nachrichten, um seine Besucher in einem Zustand der Ungläubigkeit zu halten.» Diese Selbstauskunft ist auch direkt unter dem fraglichen Artikel über McDonald‘s zu finden. Mittlerweile existiert die Webpräsenz von Huzlers.com nicht mehr. McDonald’s im Fernsehbericht nicht genannt Das in dem aktuellen Facebook-Post aus Luxemburg geteilte Video mit dem Fernsehbericht wurde schon im Dezember 2013 bei YouTube gepostet. Nirgendwo wird in diesem Video die Hamburger-Kette McDonald‘s auch nur erwähnt. Ebensowenig wird behauptet, die Hamburger hätten irgendetwas mit Menschenfleisch zu tun. Tatsächlich geht es bei dem Fernsehbericht um etwas völlig anderes, was sich dem Fernsehzuschauer durch einfaches Zuschauen und Zuhören problemlos erschließen könnte. In dem Bericht geht es um die Durchsuchung eines Lagerhauses in Detroit Ende 2013, das einem Mann namens Arthur Rathburn gehörte. Rathburn vermittelte und verkaufte Leichenteile, die er oft in fragwürdiger Weise erworben hatte, vor allem an medizinische Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen. Dabei machte er nicht nur Profit mit den Überresten von Menschen, die ihren Körper unentgeltlich der Wissenschaft zur Verfügung stellen wollten. Er verkaufte auch Körperteile von Menschen, die beispielsweise an Hepatitis oder HIV erkrankt waren, ohne jedoch seine Kunden über die Infektionsgefahr zu unterrichten. Rathburn (64) wurde im Mai 2018 deswegen zu einer Gefängnisstrafe von neun Jahren verurteilt. Eine ausführliche Darstellung des «Leichenhändlers» in deutscher Sprache findet sich unter anderem in einem Artikel von Vice. Auch Urteil erwähnt Hamburger-Kette nirgends Die Durchsuchung bei diesem Händler und dessen Verurteilung haben nichts mit der Firma McDonald‘s zu tun. Dies wird auch nicht in dem verlinkten Fernsehbeitrag behauptet. Der Name McDonald‘s taucht auch nirgendwo in den Gerichtsdokumenten des Verfahrens gegen Rathburn auf. Was McDonald‘s angeht, so sind die Behauptungen in dem Facebook-Post pure Fantasie. (Stand 01.10.2024)
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Ursprünglich hier veröffentlicht.