
Gestohlene Fotos
Dank einer Bilderrückwärtssuche lässt sich die Herkunft der Bilder ermitteln. Bei der jungen Frau, die einen Computer in den Händen hält, handelt es sich um eine Angestellte der französischen Supermarktkette Leclerc. Das Originalbild wirde 2022 von der Filiale in Wintzenheim Logelbach gepostet. Dieses Foto wurde anschließend manipuliert: Die Fälscher fügten das Amazon-Logo hinzu und veränderten den Preis von 599 auf 1,95 Euro.
Das Bild des anderen Beitrags scheint von der Facebookseite einer Firma zu stammen, die gebrauchte Computer verkauft und Geräte von Geschäftskunden recycelt. Das Unternehmen ist in Taiwan ansässig und hat nichts mit irgendwelchen Amazon-Angeboten in Belgien zu tun.
Versandhändler warnt
Auf seiner Website warnt Amazon ausdrücklich vor Betrugsversuchen. Ein Unterpunkt ist der Erkennung gefälschter Websites gewidmet. Darum geht es letztlich auch in diesem Fall.
Die beiden Facebook-Beiträge fordern Nutzer dazu auf, drei Fragen zu beantworten, um an die Computer zu kommen. Das Ziel solcher Betrugsversuche sei es, «die Nutzer zu zwingen, sich zu verbinden, um ihnen anschließend auf verschiedene Weise Geld abzunehmen, oft mit Hilfe gefälschter Websites», warnen die belgischen Behörden (auf Französisch und Niederländisch).
Verbraucher und Verbraucherinnen sollten auch vorsichtig bleiben, wenn sie per SMS, Email oder Telefon kontaktiert werden. Bankdaten, Kreditkarten und Online-Konten seien besonders gefragte Ziele. Zudem würden häufig Passwörter von elektronischen Adressen und sozialen Netzwerken unter dem Vorwand erfragt, die jeweiligen Benutzerkonten besser absichern zu wollen.
Tipps für Nutzer
Wie man sich gegen dieses sogenannte Phishing schützen kann, erklärt unter anderem das Centre for Cyber Security Belgium (CCB, auch in deutscher Sprache). Auf der Seite safeonweb.be gibt es ebenfalls nützliche Ratschläge, speziell für belgische Unternehmen und Organisationen.
Oft reicht es schon, die vermeintlich günstigen Angebote kritisch zu prüfen: Die Seiten, auf denen solche Schnäppchen verbreitet werden, sind oft erst kurz vor den betrügerischen Posts überhaupt eröffnet worden. Die Profile sind meist leer, fast immer fehlen Kontaktadressen und -nummern oder diese führen ins Leere.
Auch im Fall der angeblichen Amazon-Angebote sind die Benutzerkonten praktisch leer und zeigen nur ähnliche Veröffentlichungen an, die genauso suspekt sind. Es fehlen zudem jegliche Angaben über die Urheber dieser Posts.
(Situation au 10.10.2024)