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KI-generiertes Video nicht gegen Modegiganten Zara gerichtet

KI-generiertes Video nicht gegen Modegiganten Zara gerichtet - Featured image

Author(s): AFP USA / AFP Deutschland

Vestiaire Collective, ein französischer Spezialist für den Wiederverkauf von Luxusartikeln, veröffentlichte im November 2023 ein KI-generiertes Video, um ein Zeichen gegen Fast Fashion zu setzen. Doch das Video wurde in sozialen Netzwerken aus dem Kontext gerissen. Einige Nutzerinnen und Nutzer teilten es fälschlicherweise mit der Behauptung, es zeige die Folgen einer pro-palästinensischen Demonstration gegen Zara, nachdem eine Werbekampagne der Modekette in die Kritik geraten war. Das stimmt aber nicht. 

“Nachdem Zara eine respektlose Werbung über den Gaza-Konflikt gemacht hat, werfen Amerikaner alle ihre Zara-Kleider vor dem Unternehmen weg”, schrieb Anastasia Maria Loupis, eine dänische Ärztin, die schon früher Fehlinformationen über den Krieg zwischen Israel und der Hamas verbreitet hat, in einem Beitrag vom 12. Dezember 2023 auf X.

In dem Beitrag wird ein Tiktok-Clip geteilt, der den Times Square mit Kleiderstapeln auf dem Boden zeigen soll. 

 

Screenshot der Behauptung von X: 13. Dezember 2023

 

Die Behauptung wurde auch anderswo in sozialen Netzwerken geteilt — unter anderem auf Thai, Spanisch und Französisch —, nachdem Zara eine Kampagne mit einem Bild veröffentlicht hatte, auf dem ein Model anscheinend eine in Plastik eingewickelte Leiche hält.

Zara, Teil des spanischen Unternehmens Inditex, erklärte, dass die Bilder im September 2023 aufgenommen wurden und dass die eingewickelten Figuren unfertige Skulpturen darstellen sollten. Inditex ist der größte Modeeinzelhändler der Welt.

“Leider fühlten sich einige Kunden durch diese Bilder, die nun entfernt wurden, beleidigt und sahen in ihnen etwas, das weit von dem entfernt war, was bei ihrer Erstellung beabsichtigt war”, schrieb das Unternehmen in einer am 12. Dezember 2023 veröffentlichten Erklärung.

Der Einzelhändler stoppte die Werbekampagne, nachdem sich Aufrufe zum Boykott und die Online-Wut über die Ähnlichkeiten der Bilder mit denen aus dem vom Krieg erschütterten Gazastreifen häuften.

Die israelischen Angriffe auf das palästinensische Gebiet haben ganze Stadtviertel in Schutt und Asche gelegt und mehr als 19.400 Menschen getötet — nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Hamas-Regierung rund 70 Prozent davon Frauen, Kinder und Jugendliche.

Israels Luft- und Bodenkampagne im Gazastreifen begann, nachdem militante Hamas-Kämpfer am 7. Oktober 2023 einen Angriff gestartet hatten, bei dem nach offiziellen israelischen Zahlen rund 1140 Menschen — vor allem Zivilisten — getötet und etwa 250 als Geiseln genommen wurden.

Israels Bombardierung des Gazastreifens hat die seit langem bestehenden Aufrufe zum Boykott von Marken, die das Land unterstützen, verstärkt und pro-palästinensische Proteste in Zara-Filialen ausgelöst.

Das im Internet kursierende Video zeigt jedoch keine solche Demonstration.

Eine Stichwortsuche auf Social-Media-Plattformen ergab, dass Vestiaire Collective den Originalclip am 16. November 2023 auf Instagram und Tiktok veröffentlichte.

“Angesichts von 92 Millionen Tonnen Textilien, die jedes Jahr auf Mülldeponien landen, ist es jetzt an der Zeit zu handeln. Deshalb verbannen wir ab heute weitere 30 Fast-Fashion-Marken aus dem Vestiaire Collective, darunter Zara, H&M, Gap, Abercrombie & Fitch, Mango, Urban Outfitters und Uniqlo”, heißt es in der Bildunterschrift.

@vestiairecollective With 92 million tons of textiles sent to landfill every year, now’s the time to act. That’s why, from today, we’re banning another 30 fast fashion brands from Vestiaire Collective, including Zara, H&M, Gap, Abercrombie & Fitch, Mango, Urban Outfitters, and Uniqlo. Ready to join the movement?
#thinkfirstbuysecond♬ original sound – Vestiaire Collective

Die Sprecherin von Vestiaire Collective, Marie Tobaly (hier archiviert), teilte AFP in einer E-Mail vom 13. Dezember 2023 mit, dass eine französische Agentur, die sich auf künstliche Intelligenz spezialisiert hat, das Video erstellte.

Sie sagte, der Clip wurde am 16. November 2023 als Teil einer Unternehmensinitiative gegen Fast Fashion und Abfall veröffentlicht und damit “fast einen Monat” vor der Zara-Werbung (hier archiviert).

Fazit: Die Zara-Kampagne löste zwar weltweit Kritik und Boykottaufrufe aus, doch zeigt das in sozialen Medien geteilte Video keine Protestaktion gegen den spanischen Einzelhändler. Stattdessen ist es ein KI-generiertes Video, das als Zeichen gegen Fast Fashion veröffentlicht wurde.

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Ursprünglich hier veröffentlicht.