“Gut zuhören das euer Kind nicht euch gehört”, heißt es in einem Facebook-Video vom 7. August 2023. In dem rund dreiminütigen Clip erklärt eine Frau unter anderem, dass der deutsche Staat Eigentumsrechte an Kindern hätte. Die Unterschrift auf der Geburtsurkunde würde dem Staat erlauben, Kinder ihren Eltern zu entziehen.
Im rund zweiminütigen Beitrag der österreichischen Nachrichtensendung Zeit im Bild 1 vom 15. August 2023 geht es um Korruption in der Ukraine. Dem Publikum des öffentlich-rechtlichen Senders werden darin Beispiele gezeigt, dass “nicht alle Männer bereit sind, für ihr Land zu kämpfen.” Die Vermeidung der Mobilisierung sei eine Quelle für Korruption, heißt es im Beitrag. Währenddessen sind zwei Sequenzen zu sehen, in denen je ein Mann von Männern in Uniform festgehalten wird.
In tausendfach auf verschiedenen sozialen Netzwerken wie Facebook oder Tiktok verbreiteten Beiträgen ist aus der Vogelperspektive ein stattliches Haus zu sehen. Von oben sieht man ein von Hecken umgebenes Grundstück, zum Haus gehört eine Terrasse mit Pool. Dazu heißt es: “Baerbock hat sich bei Wien eine Villa für sechs Millionen gekauft”. User empören sich in den Kommentaren über den vermeintlich aktuellen Kauf der deutschen Außenministerin.
“Der liberalfaschistische Diktator @ZelenskyyUA hat die Wahlen in der faschistischen Ukraine verboten”, heißt es in einem tschechischsprachigen Facebook-Beitrag vom 18. Mai 2023, der über 220 Mal geteilt wurde. “Also werden wir nie die Wahrheit darüber erfahren, wie viele Ukrainerinnen und Ukrainer wirklich Krieg gegen Russland wollen”, behauptet der Facebook-Nutzer weiter.
In einem Video sieht man Richter des deutschen Bundesverfassungsgerichts bei der Verkündung eines Urteils. „Bundesverfassungsgericht. Alle Wahlen nichtig!“, schrieb ein User dazu im Juli 2023 auf Facebook, Hunderte teilten es.
Das Video des angeblichen Selenskyj-Plakats wurde dutzende Male auf Facebook und Twitter geteilt. Auf Telegram sahen mehr als hunderttausend Menschen den Clip. Das Video wurde zudem auf Rumänisch, Englisch, Spanisch, Französisch, Niederländisch und Bulgarisch geteilt.
Dutzende teilten das angebliche Bild der Bürgermeistern von Barcelona auf Facebook. Hunderte sahen das Foto auf Twitter, Tausende auf Telegram.
User haben das Video mit der falschen Behauptung seit Anfang April 2023 auf Facebook geteilt. Auch in anderen Sprachen wie Russisch, Englisch, Niederländisch oder Rumänisch verbreitete sich der Clip gemeinsam mit der Behauptung, er zeige eine Inszenierung von Kriegshandlungen.
Seit dem 18. März 2023 verbreitete sich die Behauptung in französischsprachigen Beiträgen auf Twitter (hier und hier) und Facebook (hier und hier). Ähnliche Beiträge wurden seit dem 17. März 2023 auch in russischer Sprache auf VKontakte, Telegram und Twitter geteilt.
Das Video wurde Ende März 2023 auf Facebook geteilt. Derselbe Clip kursierte allerdings bereits seit März vergangenen Jahres auf Serbisch und wurde von AFP hier widerlegt.