Vorsicht vor irreführenden Interpretationen von KBV-Zahlen zu Impfnebenwirkungen - Featured image

11 Jul: Vorsicht vor irreführenden Interpretationen von KBV-Zahlen zu Impfnebenwirkungen

Hunderte Nutzerinnen und Nutzer haben die Behauptungen rund um die KBV-Zahlen auf Facebook geteilt (hier, hier, hier). Diese zeigen den Screenshot eines Tweets des FDP-Politikers Marco Altinger vom 22. Juni 2022, in dem er die Zahlen aufgreift. Auch zahlreiche impfkritische Blogs berichteten über die KBV-Daten (hier, hier, hier). Die KBV hatte die Zahlen als Antwort auf eine Anfrage des gesundheitspolitischen Sprechers der AfD-Bundestagsfraktion, Martin Sichert, vorgelegt. 

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09 Jun: Nein, die australische Regierung hat nicht erklärt, PCR-Tests seien sinnlos

Hunderte User haben seit Mitte Mai ein Video auf Facebook geteilt (hier, hier), in dem die Behauptung verbreitet wird, die australische Arzneimittelbehörde Therapeutic Goods Administration (TGA) habe PCR-Tests für ungeeignet erklärt, Corona-Infektionen nachzuweisen. Auch der FPÖ-Politiker und frühere österreichische Innenminister Herbert Kickl teilte das Video am 23. Mai auf seiner Facebook-Seite. Auf Facebook kursierten zudem Versionen auf Englisch, Griechischund Vietnamesisch. Auch auf Twitterund Telegramsahen Tausende User die Behauptung, die zudem von dem Blog “Report 24” verbreitet wurde.

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06 Jun: Der Affenpocken-Ausbruch hat nichts mit einem Corona-Impfstoff zu tun

Nutzerinnen und Nutzer haben Ende Mai in sozialen Netzwerken eine vermeintliche Verbindung zwischen dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca und einem internationalen Affenpocken-Ausbruch hergestellt. Die User begründen die Behauptung mit einem veränderten Schimpansen-Adenovirus, das in einem Corona-Impfstoff enthalten ist. Expertinnen und Experten schlossen einen Zusammenhang zu dem Affenpocken-Erreger gegenüber AFP allerdings aus. Die beiden Viren seien völlig unterschiedlich. Das in dem Impfstoff verwendete Adenovirus wurde unschädlich gemacht wird und ist nicht in der Lage, sich zu vermehren oder zu einem anderen Virus zu mutieren.

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29 Apr: Der Bundestag hat vor der Corona-Pandemie keinen Lastenausgleich für Impfschäden beschlossen

Hunderte Nutzerinnen und Nutzer haben seit Anfang April ein Video auf Facebook geteilt (hier, hier), in dem verschiedene Behauptungen über eine angeblich im Dezember 2019 beschlossene Reform des Lastenausgleichsgesetz aufgestellt werden. Die Behauptungen aus dem Video wurden auch in Form von Screenshots und Textbeiträgen verbreitet. Auch auf Telegram erreichten die Behauptungen Hunderttausende (hier, hier). Ähnliche Behauptungen zu einem angeblichen Lastenausgleich für die Folgen von Corona-Impfungen kursierten bereits im Januar dieses Jahres in sozialen Netzwerken.

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20 Apr: Nein, dieses Pfizer-Dokument beweist keine Übertragung des Corona-Impfstoffs von Geimpften auf Ungeimpfte

Hunderte User haben die Behauptung zur Übertragung von Impfstoffen auf Facebook verbreitet (hier, hier). Die Online-Blogs “Uncut News” und “Contra24” veröffentlichten entsprechende Artikel zum Thema. Diese wurden auch tausendfach auf Telegram und hunderte Male auf Twitter angesehen. “Uncut News” entfernte den Artikel mittlerweile.

11 Feb: Nein, Ursula von der Leyen hat nicht die Abschaffung des Nürnberger Kodex gefordert

Hunderte Facebook-Nutzerinnen und Nutzer haben seit Anfang Dezember eine Behauptung geteilt, wonach die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, die Abschaffung des sogenannten Nürnberger Kodex’ gefordert haben soll, der Verhaltensrichtlinien für medizinischen Experimente an Menschen definiert. Damit soll angeblich der Weg zu einer Covid-Impfpflicht geebnet werden. In der Pressekonferenz, in der sie das gesagt haben soll, erwähnt sie den Nürnberger Kodex allerdings überhaupt nicht. Sie schlug lediglich eine “Diskussion” und einen “gemeinsamen Ansatz” zur Umsetzung von Maßnahmen vor.

10 Feb: Nein, die britische Gesundheitsbehörde hat keine langfristige Immunschwäche durch Impfung festgestellt

Hunderte User haben Ende Januar erneut eine alte Behauptung auf Facebook geteilt, wonach eine Corona-Impfung das Immunsystem langfristig zerstöre. Als Quelle dafür dient ihnen ein Bericht der britischen Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA). Dieser Bericht beschreibt allerdings lediglich, dass Geimpfte bei einer Corona-Infektion eine geringere Menge eines bestimmten Antikörper-Typs aufweisen. Das Immunsystem funktioniert trotzdem nach wie vor weiter und schützt gegen Infektionen, wie die UKHSA und ein unabhängiger Virologe gegenüber AFP erklärten.

10 Feb: Nein, diese japanische Studie liefert keinen Nachweis für die Wirksamkeit von Ivermectin gegen Covid-19 beim Menschen

Hunderte User haben seit Februar verschiedene Blog-Artikel auf Facebook geteilt, wonach das japanische Pharmaunternehmen Kowa bestätigt hätte, dass das Medikament Ivermectin gegen die Omikron-Variante des Coronavirus wirke. Dies hätten klinische Phase-III-Studien gezeigt. Auch die Nachrichtenagentur Reuters habe dies bestätigt. Tatsächlich zeigten die Forschungsergebnisse aber nur in vitro und nicht am Menschen eine antivirale Wirkung des Medikaments. Eine entsprechende Reuters-Meldung hat die Nachrichtenagentur korrigiert. Ein Nachweis der Wirkung von Ivermectin gegen Covid-19 steht weiterhin aus, wie Forschende und Institutionen gegenüber AFP bestätigten.

10 Feb: Dieses Tennis-Video ist zwei Jahre alt und zeigt Probleme aufgrund der Buschbrände in Australien

Hunderte Facebook-User haben seit Mitte Januar 2022 ein Video geteilt, in dem die Tennisspielerin Dalila Jakupovic angeblich aufgrund einer Herzmuskelentzündung ein Match bei den Australian Open aufgeben muss. Diese Herzerkrankung kann eine seltene Nebenwirkung von Corona-Impfungen sein. Das Video stammt allerdings von einem Match im Januar 2020 – also vor der Corona-Pandemie. Jakupovic litt damals unter Atembeschwerden, die der Rauch der umliegenden Buschbrände um Melbourne verursacht hatte.

10 Feb: Dieses Video zeigt ein Bombenopfer, nicht die Folgen einer Impfung

Hunderte Nutzerinnen und Nutzer haben seit Mitte Januar ein Video in sozialen Netzwerken geteilt, das einen toten Jungen zeigt, der angeblich an den Folgen einer “experimentellen Injektion” gestorben sein soll. Das Video ist allerdings aus dem Kontext gerissen. Es zeigt ein Mädchen, das im Oktober 2021 bei einem Artillerieangriff auf die syrische Stadt Ariha getötet wurde.