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Faktenchecks

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Nein, ukrainische Flüchtlinge haben keinen russischsprachigen Teenager zu Tode geprügelt

Rund eineinhalb Minuten ist das Video lang, in dem sich eine Frau an die russischsprachige Gemeinschaft in Deutschland wendet, um die Schilderung einer Freundin zu verbreiten. Auf Russisch erzählt sie, dass ein 16-jähriger Junge namens Daniel in Euskirchen bei Köln von einer Menge ukrainischer Flüchtlinge so stark verprügelt worden sei, dass er ins Koma fiel und schließlich starb. Hunderttausende sahen die Behauptung auf Telegram, Dutzende User verbreiteten sie auf Facebook.

Nein, Ursula von der Leyen hat nicht die Abschaffung des Nürnberger Kodex gefordert

Hunderte Facebook-Nutzerinnen und Nutzer haben seit Anfang Dezember eine Behauptung geteilt, wonach die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, die Abschaffung des sogenannten Nürnberger Kodex’ gefordert haben soll, der Verhaltensrichtlinien für medizinischen Experimente an Menschen definiert. Damit soll angeblich der Weg zu einer Covid-Impfpflicht geebnet werden. In der Pressekonferenz, in der sie das gesagt haben soll, erwähnt sie den Nürnberger Kodex allerdings überhaupt nicht. Sie schlug lediglich eine “Diskussion” und einen “gemeinsamen Ansatz” zur Umsetzung von Maßnahmen vor.

Nein, die britische Gesundheitsbehörde hat keine langfristige Immunschwäche durch Impfung festgestellt

Hunderte User haben Ende Januar erneut eine alte Behauptung auf Facebook geteilt, wonach eine Corona-Impfung das Immunsystem langfristig zerstöre. Als Quelle dafür dient ihnen ein Bericht der britischen Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA). Dieser Bericht beschreibt allerdings lediglich, dass Geimpfte bei einer Corona-Infektion eine geringere Menge eines bestimmten Antikörper-Typs aufweisen. Das Immunsystem funktioniert trotzdem nach wie vor weiter und schützt gegen Infektionen, wie die UKHSA und ein unabhängiger Virologe gegenüber AFP erklärten.

Nein, diese japanische Studie liefert keinen Nachweis für die Wirksamkeit von Ivermectin gegen Covid-19 beim Menschen

Hunderte User haben seit Februar verschiedene Blog-Artikel auf Facebook geteilt, wonach das japanische Pharmaunternehmen Kowa bestätigt hätte, dass das Medikament Ivermectin gegen die Omikron-Variante des Coronavirus wirke. Dies hätten klinische Phase-III-Studien gezeigt. Auch die Nachrichtenagentur Reuters habe dies bestätigt. Tatsächlich zeigten die Forschungsergebnisse aber nur in vitro und nicht am Menschen eine antivirale Wirkung des Medikaments. Eine entsprechende Reuters-Meldung hat die Nachrichtenagentur korrigiert. Ein Nachweis der Wirkung von Ivermectin gegen Covid-19 steht weiterhin aus, wie Forschende und Institutionen gegenüber AFP bestätigten.