Im rund zweiminütigen Beitrag der österreichischen Nachrichtensendung Zeit im Bild 1 vom 15. August 2023 geht es um Korruption in der Ukraine. Dem Publikum des öffentlich-rechtlichen Senders werden darin Beispiele gezeigt, dass „nicht alle Männer bereit sind, für ihr Land zu kämpfen.“ Die Vermeidung der Mobilisierung sei eine Quelle für Korruption, heißt es im Beitrag. Währenddessen sind zwei Sequenzen zu sehen, in denen je ein Mann von Männern in Uniform festgehalten wird.
Ukraine
„Der liberalfaschistische Diktator @ZelenskyyUA hat die Wahlen in der faschistischen Ukraine verboten“, heißt es in einem tschechischsprachigen Facebook-Beitrag vom 18. Mai 2023, der über 220 Mal geteilt wurde. „Also werden wir nie die Wahrheit darüber erfahren, wie viele Ukrainerinnen und Ukrainer wirklich Krieg gegen Russland wollen“, behauptet der Facebook-Nutzer weiter.
Im Video ist ein Schwenk über einen Verkehrsstau zu sehen. Ein Autofahrer wird zur Situation befragt. Im Video sind drei Einblendungen mit der Aufschrift „Krim AP“, „Staus an der Krim-Brücke“ und „29.04.2023“ zu sehen.
Das Video des angeblichen Selenskyj-Plakats wurde dutzende Male auf Facebook und Twitter geteilt. Auf Telegram sahen mehr als hunderttausend Menschen den Clip. Das Video wurde zudem auf Rumänisch, Englisch, Spanisch, Französisch, Niederländisch und Bulgarisch geteilt.
User haben das Video mit der falschen Behauptung seit Anfang April 2023 auf Facebook geteilt. Auch in anderen Sprachen wie Russisch, Englisch, Niederländisch oder Rumänisch verbreitete sich der Clip gemeinsam mit der Behauptung, er zeige eine Inszenierung von Kriegshandlungen.
Seit dem 18. März 2023 verbreitete sich die Behauptung in französischsprachigen Beiträgen auf Twitter (hier und hier) und Facebook (hier und hier). Ähnliche Beiträge wurden seit dem 17. März 2023 auch in russischer Sprache auf VKontakte, Telegram und Twitter geteilt.
Das Video wurde Ende März 2023 auf Facebook geteilt. Derselbe Clip kursierte allerdings bereits seit März vergangenen Jahres auf Serbisch und wurde von AFP hier widerlegt.
Tausende Nutzerinnen und Nutzer haben das Sharepic eines Audis auf Facebook geteilt. Zehntausende sahen das Bild zudem auf TikTok.
Hunderte User haben Anfang März ein Video des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf einer Pressekonferenz anlässlich des Jahrestages der russischen Invasion seines Landes auf Facebook (hier, hier) geteilt. Der Clip verbreitete sich auch auf Twitter und Telegram und wurde auf Englisch und Niederländisch geteilt. In den USA verbreiteten der konservative Aktivist Jack Posobiec, der rechtsextreme Radiomoderator Stew Peters und andere verschwörungserzählerische Accounts die Behauptungen.
Das Bild der Selenskyj-Karikatur verbreitete sich auf Facebook und Twitter. Ähnliche Beiträge finden sich zudem auf Russisch, Rumänisch, Spanisch und Englisch. Die Karikatur wurde ebenfalls vom russischen TV-Moderator Wladimir Solowjow geteilt, der als einer der schärfsten Kreml-Propagandisten in den russischen Medien gilt.